Hier zwischen der Müller-Villa und dem neuen Aarberg Center wird noch eine Fussgängerquerung mit Mittelinsel gebaut. Das Thema der sogenannten Anbindung ans Stedtli sorgte im Vorfeld für heisse Diskussionen.
Die fünf grössten Strassenbaupojekte Aarbergs sind bald Geschichte. Die Verkehrsteilnehmenden können aufatmen.
Das war eine mühselige Angelegenheit, sowohl für Motorfahrzeuglenkende, Radfahrer, als auch Fussgänger. In den vergangenen zwei Jahren tat man gut daran, Aarberg als Durchfahrtsort zu meiden. Fünf grosse Strassenbauprojekte wurden gleichzeitig realisiert. Das führte zu grossen Verkehrsbehinderungen und manch einem Fahrzeuglenker wurden die Nerven arg strapaziert, wenn er abermals vor einer der vielen Baustellen im Stau stand. Doch das Warten hat bald ein Ende, die Projekte stehen kurz vor dem Abschluss. „Ja, es verbleibt noch eine Restbauzeit von ungefähr eineinhalb bis zwei Monaten, bis alle Arbeiten beendet sein werden“, weiss Bernard Progin, zuständiger Projektleiter im Oberingenieurkreis III des kantonalen Tiefbauamts. „Es werden noch vier Fussgänger-Schutzinseln gebaut und der Deckbelag fehlt noch“.
Es war einiges an Geld, das der Kanton in Aarberg im Rahmen der fünf Projekte verbaut hat: Laut Progin belief sich das Bauvolumen für die Erneuerung der Arola-Brücke und des Kreisels sowie für die Umgestaltung der Bahnhofstrasse gesamthaft auf 3,2 Millionen Franken. Das neue Leimern-Viadukt kostete zusätzliche 2,5 Millionen Franken. Der Aufwand für die Lärmschutzwände wird auf rund eine halbe Million Franken geschätzt. Weshalb wurden gleich fünf grosse Strassenbauprojekte gleichzeitig realisiert? „Heute wird an vielen stark frequentierten und heiklen Orten, wie es beispielsweise auch in der Marktgasse in Bern der Fall war, die Belastung mit dem sogenannten Intensivbau möglichst kurz gehalten“, weiss Aarbergs Bauverwalter Marc Lehmann. Dabei werde „möglichst alles zusammen erledigt, damit die Fläche bald wieder frei gegeben werden kann. Das war auch in Aarberg der Fall und brachte aus meiner Sicht nur Vorteile“, ist Lehmann überzeugt. Denn: „Der Aerger über dauernde Baustellen wäre sicherlich grösser gewesen, wenn diese über vier bis fünf Jahre gegangen wären“ und deshalb sei es „ein Glücksfall für Aarberg, dass der Kanton sich für dieses Vorgehen entschieden hat“, so der Aarberger Bauverwalter.
Anbindung ans Stedtli
Im Vorfeld der Arbeiten zur neuen Coop-Ueberbauung wurde viel über die so genannte Anbindung des Stedtlis ans neue Einkaufszentrum an der Bahnhofstrasse diskutiert. Von einem Lift oder gar von einer Passerelle war die Rede. Dazu Marc Lehmann: „Es ist richtig, dass es einen Fussgängerstreifen mit Mittelinsel bei der Müller-Villa gegen das neue Aarberg Center hinüber geben wird. Ampelanlagen oder gar Ueberführungen wurden geprüft, aber als unverhältnismässig und nicht praxisnah nicht weiter verfolgt“. Und: „Die Anbindung des Aarberg Centers an die Altstadt ist schwer umzusetzen, da es Land und Büroraum dazu braucht, damit auch eine attraktive Verbindung entsteht“. Lehmann spricht damit auch den Umstand an, dass für eine Liftvariante via Kronentreppe Büroräumlichkeiten im Amtshaus durch den Kanton hätten freigegeben werden müssen. Deshalb sei „ein Weiterverfolgen dieses Ansinnens vorläufig hinaus geschoben worden“. Immerhin: Der Investor habe der Gemeinde den vertraglich vereinbarten Betrag an die Massnahme für eine Anbindung überwiesen und dieser sei „somit gesichert“, bestätigt Lehmann.
Artikel von Markus Nobs aus dem Bieler Tagblatt vom 30. Dezember 2014.