Der Weg ins Glück (Teil 1)

Sie liegt gleich vor - oder sagen wir besser hinter unserer Aarberger Haustüre: Die Wanderung dem Hagneckkanal entlang zur eisernen Brücke (von manchen auch "Ratteri-Brücke" genannt) und zurück ins Grafenstädtchen. Der Marsch dauert rund zweieinhalb Stunden.

Treffpunkt ist der Parkplatz der Gärtnerei Widmer an der Walperswilstrasse. Es ist ein sonniger Sonntag Morgen und es scheint fast ein bisschen, dass sich der Frühling bereits vordrängeln möchte. Bereits nach etwa einer Viertelstunde macht mit einem unverkennbaren "Tock-Tock... Tock-Tock-Tock" ein Buntspecht auf sich aufmerksam, welcher an einem abgestorbenen Astausleger einer Föhre herumhackt, als würde um diese Zeit niemand mehr schlafen.

Ein Stück Geschichte überquert man auf Höhe des Wasserturms: Die alte Römerstrasse, welche zu jener Zeit die Hauptverbindungs-Achse durch das Seeland darstellte. Wie viele Pferde und Wagen sind diesem Weg wohl bereits gefolgt? Dort wo der Pfad dem Hagneckdamm entlang noch im Schatten liegt, muss man aufpassen, denn auf dem Boden hatte sich in der Nacht eine dünne Eisschicht gebildet, welche einen derweil noch ins Rutschen bringen könnte.

Plötzlich verdunkelt sich der Himmel und es scheint, als der Winter klarstellen wollte, wer derzeit noch das Sagen hat. Es weht ein eisiger Westwind und die Finger werden klamm, wenn man sich Notizen zur Wanderung machen will. Rechts rückt Walperswil immer deutlicher ins Blickfeld, ein an den kleinen Hügel geworfener Haufen Häuser. Links ist Täuffelen gut zu erkennen. Drei Baukräne und die Kirche sind beleuchtet, zu welchen die dunkle und fruchtbare Seeländer-Erde im Vordergrund einen schönen Kontrast bildet.

Auf der Höhe des Gimmiz spürt man den Wind nun noch stärker entgegenkommen. Dort wo wegen Hochwasserschutz-Massnahmen offenbar alles abgeholzt werden musste, trifft einen der "Luft" unvermindert im Gesicht. Einen Specht hört man hier keinen mehr. Wo sollte er auch sein?

Etwa nach einer Stunde erreicht man die "Ratteri-Brücke" (Fortsetzung siehe Teil 2).

Text|Fotos: Markus Nobs