Ins altehrwürdige Gebäude des Restaurants zur Brücke am Eingang zum Aarberger Stedtli ist wieder Leben eingekehrt (Bild: Markus Nobs).
Das ging aber zügig. Zwei Tage nach der Uebernahme hat das neue Wirtepaar das Restaurants zur Brücke in Aarberg bereits wieder in Betrieb genommen.
So abrupt wie das vorherige Wirtepaar Ralph Spychiger und Esther Zwahlen anfangs April die „Brücke“ im Aarberger Stedtli verlassen hatte, so überraschend schnell haben die neuen Wirte das Steuer in die Hand genommen und stehen für ihre Gäste bereit. Mit einem Augenzwinkern zu ihren zahlreich gescheiterten Vorgängern im Restaurant am Kopf der Aarberger Holzbrücke hat das neue Wirtepaar diesen Umstand gleich zum Motto gemacht. Brigit Brüderli: „Nachdem wir gelesen haben, dass ein Fluch auf dem Restaurant liegen soll, haben wir dies absichtlich zum Thema genommen und am Freitag, den 13. um 13.13 Uhr eröffnet, schmunzelt sie.
Etwas Ausgefalleneres anzubieten als normal, das sei es nämlich auch, was ihr und ihrem Mann Felix vorschwebe, so Brüderli. Daneben sei es jedoch wichtig, dass in ihrem Restaurant, welches sie „als eine Art Brasserie“ sieht, auch Traditionelles angeboten werde. „Vielleicht ein bisschen „crazy“, vielleicht auch ein bisschen traditionell“ fasst die Wirtin ihr Konzept zusammen. Brüderli: „Bei uns sollen sich die Gäste einfach wohl fühlen und gut essen können“. Bereits während der Eröffnungswoche klappte dies anscheinend: „Wir starteten am ersten Tag mit einem Menü, jeden darauffolgenden Tag kam ein weiteres Menü dazu; die Gäste haben dies eine sehr gute Idee gefunden“, erzählt Brüderli erfreut. Und tatsächlich: Ueli Siegenthaler aus Seedorf, welcher soeben mit seiner Frau und zwei weiteren Personen in der Brücke zu Abend gegessen hat, gerät ins Schwärmen: „Seit vielen Jahren habe ich nicht mehr eine solch positive Ueberraschung erlebt“.
Kleine Karte, frische Menüs
Ihnen sei es wichtig, eine eher kleinere Karte zu haben, dafür die angebotenen Speisen immer frisch zuzubereiten, so Brüderli. Sie und ihr Mann führen nebst dem Restaurant zur Brücke in Aarberg noch drei weitere Betriebe (siehe Kasten): In Mittelhäusern seit dreizehn Jahren den Landgasthof Hirschen sowie in Luterbach das überregional bekannte Golfrestaurant Wylihof. Dort hätten sie als Gast auch Ulrich Schmid, den Besitzer der Liegenschaft in Aarberg kennengelernt und seien auf diesem Weg ins Seeland gekommen. Brüderlis dritter Betrieb ist nicht minder bekannt, denn: „Seit mittlerweile 25 Jahren führen wir erfolgreich den Party-Service „Felix der fliegende Koch“, so die Unternehmerin. Mit Letzterem bewirten Brüderlis und ihr Team nicht selten Gesellschaften bis zu 200 Gästen. Sie würden aber beispielsweise auch mit dem „kleinen aber feinen“ Zirkus Harlekin zusammenarbeiten. Ausgefallen und überraschend muss es sein, damit es in das Konzept der innovativen Wirtsleute passt: „Ja, heute muss man die Leute ganz anders abholen als früher“, ist Brüderli überzeugt. „Die Gäste wollen nicht einfach nur essen, sie wollen dabei auch etwas erleben“, weiss die erfahrene Gastronomin. Gleich mehrere Betriebe zu führen, bedeute aber auch viel Arbeit. Ihr Mann Felix, mit welchem sie seit 31 Jahren verheiratet sei, stehe täglich um fünf Uhr morgens auf und besorge zuerst den Einkauf für die verschiedenen Gaststätten, bevor er dann im Golfrestaurant in Luterbach als Koch tätig sei. Sie selbst sei für die Administration und das Personalwesen zuständig. Ferien? „Die hatten wir seit 31 Jahren nicht“, lacht die Wirtin. „Wir brauchen sie aber auch nicht, weil uns die Arbeit grosse Freude bereitet“.
Ein Wirtepaar – vier Betriebe
• Das Restaurant zur Brücke in Aarberg hat täglich ab 10.30 Uhr geöffnet.
• Das Wirtepaar führt auch das Golfrestaurant Wylihof in Luterbach sowie den Landgasthof Hirschen in Mittelhäusern. Daneben gehört ihnen der Party-Service „Felix der fliegende Koch“.
• Insgesamt beschäftigen Brüderlis in ihren vier Betrieben rund 20 Mitarbeitende.